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Vorfrühling

Nach wochenlangem Grau in Grau konnte heute ein Quartett bei trockenem und sonnigem Wetter auf Tour gehen. Die diensthabende Silke und Bergfloh Michael starteten ab der Wintersburg in Braunfels. Auf dem neuen Asphalt, den blauen Berg hinab, gaben sich die Beiden einem ersten kleinen Geschwindigkeitsrausch hin. An der Oberndorfer Hütte kamen Bernd die Maschine und Stephan dazu, so dass das Quartett komplett war. Da der Trainingsstand sehr unterschiedlich war, entschied man sich für eine leichte Tour mit moderaten Steigungen. Bergfloh Michael hielt sich daher mit weitergehenden Vorschlägen (zunächst) zurück. Nach der längeren Abstinenz genoss die Gruppe das gemeinsame Radeln sehr und liess sich beim lockeren Pedalieren die frische Luft um die Nase wehen. In Neukirchen verliessen wir das Solmstal und nahmen Kurs in Richtung Niederwetz. Am Napoleonsstock war dann auch schon der höchste Punkt unserer heutigen Ausfahrt erreicht. In flotter Fahrt ging es dann hinunter nach Volpertshausen, vorbei an der Atelierkirche des dort ansässigen Kunstvereins. Michael wird dort im Frühjahr mit einem Flötenensemble konzertieren.

Ein kleiner Anstieg nach Reiskirchen und schon ging es wieder geschwind bergab ins Wetzbachtal. Vorbei an Groschen-Jakobs Weiher, der in diesem Jahr, wohl ob der milden Temperaturen, nicht mit Wasser gefüllt und somit auch nicht für die sonstigen Wintersportfreuden zur Verfügung steht, gelangten wir nach Wetzlar. Durch die Altstadt über den Schillerplatz und vorbei am Stadion ging es flott zum Bodenfeld. Hier verabschiedete sich Stephan, der einen übermächtigen Kaffedurst verspürte, von der Gruppe. Zur Freude von Bergfloh Michael, waren die beiden Verbliebenen mit seinem Vorschlag einverstanden, über das Dillfeld und an der Dill entlang bis nach Werdorf zu fahren, um dann über Berghausen (Nomen est Omen!), noch zwei kleine, giftige Anstiege unter die Räder zu nehmen. Michaels Vorschlag, vor dem Anstieg einmal richtig Schwung zu holen, so dass man quasi den Berg hochrollt, konnte nicht überzeugen. Silke, auch schon vom Kuchenhunger geplagt, kommentierte ihre Bergankunft mit der Frage „Warum tue ich mir das an?“ Nun, die schöne Abfahrt zur Grube Fortuna war vielleicht eine kleine Entschädigung für die Strapazen.

Auf der Brücke bei den ehemaligen Kling-Werken überquerten wir eine gut gefüllte Lahn. Das Grau in Grau hat auch seine Vorteile, dachte ich. Denn die Regenfälle der letzten Wochen sind für die Natur weiterhin sehr vonnöten, nach den trockenen Monaten im vergangenen Sommer.

In Solms verabschiedete sich Bernd und Silke und Michael „rumpelten“ auf dem löcherigen Weg die Mainbach aufwärts. Der Radwegeausbau in Braunfels lässt zu wünschen übrig, denken wir jedesmal.

 

Die Daten der Tour:

Distanz: 56 km / Steigung: 626 Höhenmeter / Fahrzeit 2 Stunden 46 Minuten      (Michael)