Weltmeisterschaften

 

Die Rad-Weltmeisterschaften sind alljährlich ein großer Höhepunkt im Rennkalender.

1921 erstmals als reines Amateur-Rennen ins Leben gerufen, wurden sie fortan an wechselnden Austragungsorten veranstaltet.

Ab 1927  wurde sie als getrenntes Rennen zwischen Amateuren und Profis ausgetragen (erster Profi-Straßenweltmeister war damals Alfredo Binda aus Italien) und ist das letzte große Highlight der Radsportsaison.

 

Diese erste Profi-Weltmeisterschaft im Jahre 1927 fand in Deutschland statt. Der Nürburgring stellte ein sehr anspruchsvolles Terrain.

Dort wurden auch in den Jahren 1966 und 1978 die Titelkämpfe ausgerichtet.

Schon 1934 war Deutschland wieder Ausrichter einer WM und zwar in Leipzig.

1954 fand die Straßen-WM in Solingen statt.

Die DDR konnte 1960 auf dem Sachsenring die Rennen ausrichten.

Stuttgart war in den Jahren 1991 und 2007 Gastgeber.

 

Auch konnten sich einige Deutsche als Titelträger feiern lassen.

 

HERREN

 

Bei den Profis waren das:

1952 Heinz Müller (D) in Luxemburg (LUX)

1966 Rudi Altig (D) auf dem Nürburgring (D)

 

Als Amateur-Weltmeister verewigten sich:

1958 Gustav-Adolf (Täve) Schur (DDR) in Reims (F)

1959 Gustav-Adolf Schur (DDR) in Zandvoort (NL)

1960 Bernhard Eckstein (DDR) auf dem Sachsenring (DDR)

1982 Bernd Drogan (DDR) in Goodwood (GB)

1983 Uwe Raab (DDR) in Altenrhein (CH)

1986 Uwe Ampler in Colorado Springs (USA)

1988 Olaf Ludwig (DDR) in Ronse (B) - (obwohl das Amateurrenen tatsächlich im Rahmen der Olympischen Spiele in Seoul ausgefahren wurde)

1993 Jan Ullrich in Oslo (N)

 

Ab 1994 wurden dann auch noch die Weltmeister im Einzelzeitfahren ermittelt.

Auch hier gab es deutsche Weltmeister.

 

1999 Jan Ullrich in Verona (I)

2001 Jan Ullrich in Lissabon (P)

2008 Bert Grabsch in Varese (I)

2011 Tony Martin in Kopenhagen (N)

2012 Tony Martin in Valkenburg (NL)

2013 Tony Martin in der Toscana (I)

2016 Tony Martin in Doha (Katar)

 

DAMEN

 

Seit 1958 werden die Titelkämpfe auch für Damen ausgerichtet.

 

Als deutsche Starterinnen trugen sich in die Siegerlisten des Straßenrennens ein:

1965 Elisabeth Eichholz (DDR) in San Sebastian (E)

1978 Beate Habetz (D) auf dem Nürburgring (D)

1981 Ute Enzenauer (D) in Prag (CZ)

2004 Judith Arndt in Verona (I)

2005 Regina Schleicher in Madrid (E)

 

Zeitfahrweltmeisterin wurden:

2007 Hanka Kupfernagel in Stuttgart (D)

2011 Judith Arndt in Kopenhagen (N)

2012 Judith Arndt in Valkenburg (NL)

2014 Lisa Brennauer in Ponferrada (E)

 

 

Bei einigen Weltmeisterschaften konnte ich als Zuschauer dabei sein.

Von diesen Veranstaltungen gibt es noch ein paar Erinnerungsstücke.

 

(Ende 2016): Mittlerweile kommen auch ein paar Souvenirs von Weltmeisterschaften, bei denen ich nicht live dabei sein konnte, dazu.

 

 

 

Nicht zu vergessen sind auch die Querfeldein-Weltmeisterschaften.

Bei dieser Disziplin - vor allem im Herbst und Winter ausgetragen - haben deutsche Fahrer auch sehr viele beachtliche Ergebnisse erzielt.

 

Seit 1950 gibt es Weltmeisterschaften im Querfeldeinrennen - seit 2000 auch für Frauen.

Einige Male war auch Deutschland schon Gastgeber der WM.

1955 im damals noch eigenständigen Saarland

1961 und 1977 in Hannover

1969 in Magstadt

1985 und 1997 in München

2005 und 2011 in St. Wendel

 

 

Deutsche, die Weltmeister wurden:

 

Bei den Junioren:       1981 Rigobert Matt in Tolosa (E)

 

Männer U23:                 2009 Philipp Walsleben in Hoogerheide (NL)

 

Bei den Amateuren:  1973 Klaus-Peter Thaler in London (GB)

                                           1976 Klaus-Peter Thaler in Chazay- dÁzergues (F)

                                           1985 Mike Kluge in München

                                           1987 Mike Kluge in Mlada Boleslav (CZ)

 

Bei den Profis:             1960 Rolf Wolfshohl in Tolosa (SP)

                                           1961 Rolf Wolfshohl in Hannover

                                           1963 Rolf Wolfshohl in Calais (F)

                                           1985 Klaus-Peter Thaler in München

                                           1987 Klaus-Peter Thaler in Mlada Boleslav (CZ)

                                           1992 Mike Kluge in Leeds (GB)

 

Bei den Frauen:          2000 Hanka Kupfernagel in Sint-Michielsgestel (NL)

                                          2001 Hanka Kupfernagel in Tabor (CZ)

                                          2005 Hanka Kupfernagel in St. Wendel (D)

                                          2008 Hanka Kupfernagel in Treviso (I)

 

 

 



1954 - Solingen (D)

Nach dem überraschenden Sieg von Heinz Müller bei der WM 1952 in Luxemburg, durfte in diesem Jahr Deutschland wieder mal die WM ausrichten.

Die Klingenstadt Solingen hatte einen Kurs bereitet, der mit steilen Anstiegen und schwierigen Abfahrten äußerst selektiv war.

Schlechte Witterungsverhältnisse taten ihr übriges dazu, dass nur 22 Profis ins Ziel kamen.

 

Sieger wurde der Franzose Louison Bobet.

Der Wiesbadener Franz Reitz wurde 21. und damit bester deutscher Teilnehmer vor dem Bielefelder Günther Pankoke.

Postkarte mit Sonderstempeln
Postkarte mit Sonderstempeln
Postkarte mit Sonderstempeln zur WM 1954
Postkarte mit Sonderstempeln zur WM 1954

Die WM 1954 - zum 70. Geburtstag des Bund Deutscher Radfahrer - bekam natürlich auch ein Programmheft

Anstecknadel
Anstecknadel


1955 - Rad Cross WM Saarbrücken (Saarland)

Im damals noch eigenständigen (unter französischer Obhut) Saarland wurde zum ersten mal auf deutschem Boden eine Querfeldein-Weltmeisterschaft ausgetragen.

Damals fuhren nur die Profis.

Es gewann der damals über viele Jahre dominierende Franzose André Dufraisse seinen 2. von insgesamt 5 WM-Titeln in Folge.



1960 - Sachsenring (DDR)

Auch der ehemalige Ost-Teil Deutschlands konnte einmal in seiner Geschichte eine Straßenrad-WM ausrichten.

In Hohenstein-Ernstthal - auf dem Sachsenring wurden die Rennen ausgerichtet.

Schon damals wurde bei der WM ein Eintrittsgeld erhoben.

(Obwohl ich zu diesem WM-Spektakel noch gar nicht auf der Welt war, bin ich mittlerweile Besitzer einer noch gültigen Eintrittskarte :-)

 

Profiweltmeister wurde der Belgier Rik van Loy  - Hennes Junkermann belegte Platz 6..

Bei den Amateuren gewann Bernhard Eckstein vor Täve Schur (beide DDR)

Originale Eintrittskarte
Originale Eintrittskarte
Ersttagsbrief zur WM 1960 in der DDR
Ersttagsbrief zur WM 1960 in der DDR
Erstatgsstempel zur Radweltmeisterschaft in der DDR (Am 03. August begannen die Bahnwettbewerbe - am 14. August endete die WM mit dem Straßenrennen der Profis)
Erstatgsstempel zur Radweltmeisterschaft in der DDR (Am 03. August begannen die Bahnwettbewerbe - am 14. August endete die WM mit dem Straßenrennen der Profis)

Das Original-Rennprogramm zur Rad-WM 1960

Anstecknadel
Anstecknadel
Fahrradwimpel
Fahrradwimpel


1966 - Nürburgring (D)

In meinem Geburtsjahr fand die Rad-WM nach 1927 wieder auf dem Nürburgring statt.

 

Ein schweres Rennen über 273km sah nur 22 der 74 gestarteten Profis im Ziel.

Rudi Altig ("le sacre Rudi" - sein Spitzname in Frankreich) gewann in einem langen Sprint vor den beiden Franzosen Jaques Anquetil und Raymond Poulidor.

Der zweite deutsche Fahrer, der das Rennen beenden konnte, war Winfried Bölke auf dem 16. Platz.

 

Solch einen Anstecker bekamen die offiziell akreditierten Reporter und Fotografen (für die Bahn- und Straßenrennen)
Solch einen Anstecker bekamen die offiziell akreditierten Reporter und Fotografen (für die Bahn- und Straßenrennen)
Sonderausgabe des Miroir du cyclisme zur Straßen-WM 1966
Sonderausgabe des Miroir du cyclisme zur Straßen-WM 1966
Auch der Miroir des Sports würdigt Rudi´s Sieg
Auch der Miroir des Sports würdigt Rudi´s Sieg
Sonderstempel
Sonderstempel


1978 - Nürburgring (D)

Die 1978er Rad-WM war die erste, die ich als Fernseh-Zuschauer miterlebte.

 

Auf der schweren Rennstrecke (273,7 km Länge) durch die Eifel, hatte am Ende der Niederländer Gerrie Knetemann die Nase vor dem italienischen Titelverteidiger Francesco Moser.

Aber auch die deutschen Teilnehmer schlugen sich sehr achtbar.

Klaus-Peter Thaler wurde 12. , der Vizeweltmeister von 1977 - Didi Thurau belegte den 14. Rang und der Giessener (Busecker) Jürgen Kraft wurde 31.

 

Bei den Damen wurde Beate Habetz die erste westdeutsche Weltmeisterin.

Erstagsbrief zur Rad WM 1978
Erstagsbrief zur Rad WM 1978
Der zweite Ersttagsbrief - diesmal ungelaufen
Der zweite Ersttagsbrief - diesmal ungelaufen
Deutschland war nach vielen Jahren wieder mal Ausrichter der Straßen- und Bahnwettbewerbe (2 Aufkleber warben einst dafür)
Deutschland war nach vielen Jahren wieder mal Ausrichter der Straßen- und Bahnwettbewerbe (2 Aufkleber warben einst dafür)
Das offizielle Programm zur WM 1978
Das offizielle Programm zur WM 1978
Das offizielle Endergebnis
Das offizielle Endergebnis


1985 - Rad Cross WM München

Die 36. Querfeldeinweltmeisterschaften fanden 1985 in München statt.

Die deutschen Fahrer konnten scheinbar den Heimvorteil nutzen und räumten ordentlich ab.

 

Bei den Profis gewann Klaus-Peter Thaler.

Mike Kluge siegte bei den Amateuren und Jürgen Sprich gewann die Silbermedaille bei den Junioren.

Krug aus München
Krug aus München


1989 - Chambéry (F)

Mit meinem kleinen Peugeot 205 waren wir zu dritt für 3 Tage bei den Weltmeisterschaften in den Savoien.

Unmittelbar an einem langen Anstieg der Strecke fanden wir einen kleinen Campingplatz.

Bei mehreren Fässchen Bier, gegrilltem und der legendären Männerpfanne, hielten wir es nach den Rennen gut aus.

Das Damen- und auch das Amateur-Rennen machte uns ordentlich hungrig und durstig.

 

Auf einer schweren Strecke konnten wir spektakuläre Rennen erleben.

Im Hauptrennen (der Profis) setzte Greg Lemond sein sensationelles Comeback nach seinem schlimmen Jagdunfall fort und gewann in diesem Jahr nach der Tour de France auch noch die Rad-WM.

Bester Deutscher wurde Peter Hilse auf Rang 16.

Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Fensterhänger
Fensterhänger
Anstecknadel
Anstecknadel
Ersttagsbrief der französischen Post zur WM 1989 in Chambery
Ersttagsbrief der französischen Post zur WM 1989 in Chambery
Ansichtskarte mit Blick auf den 12,3 km langen Rundkurs
Ansichtskarte mit Blick auf den 12,3 km langen Rundkurs


1991 - Stuttgart

Wieder zu dritt unterwegs, zelteten wir zwei Nächte direkt unter dem Fernsehturm und hatten dann einen kurzen Weg bis zu einem guten Platz ziemlich am Ende der langen Steigung zum Fernsehturm hinauf.

 

Hier konnten wir im Damenrennen die wunderschöne Niederländerin Leontien van Morsel in langsamer Vorbeifahrt bewundern.

Obwohl stets ordentlich und auffallend geschminkt, war sie nicht nur besonders hübsch, sondern auch eine der besten Radfahrerinnen ihrer Zeit und gewann in diesem Jahr auch die WM.

 

Bei den Profis tat es ihr in diesem Jahr der Italiener Gianni Bugno gleich (zumindestens beim gewinnen :-).

Kai Hundertmarck aus Kelsterbach im Taunus belegte in seinem ersten Profijahr einen sensationellen 5. Platz.

Aufkleber
Aufkleber
Aufkleber - Teil 2
Aufkleber - Teil 2
Stofftasche
Stofftasche
Telefonkarten
Telefonkarten
Info-Broschüre
Info-Broschüre
Eintrittskarte für die Tribüne
Eintrittskarte für die Tribüne

Bierdeckel waren auch in Stuttgart ein optimaler Werbeträger

Die Rad-WM Stuttgart 1991 - künstlerisch umgesetzt vom bekannten Maler und Grafiker Ulrich Zeh
Die Rad-WM Stuttgart 1991 - künstlerisch umgesetzt vom bekannten Maler und Grafiker Ulrich Zeh


1996 - Lugano (CH)

Eine Woche in Melide am Luganer See.

Zu zweit und mit Rennrädern bereiteten wir uns - übrigens genau wie Alex Zülle, dem späteren Weltmeister im Einzelzeitfahren - auf Touren rund um den See auf die WM vor.

Einmal in der Nähe, statten wir auch der kleinen Kapelle "Madonna del Ghisallo" - der Wallfahrtskirche der Radfahrer am Comer See einen Besuch ab.

An den Renntagen stieß noch ein weiterer Kumpel hinzu - wir hatten herrliche Tage in der Schweiz.

 

Kurz vor der WM wurde bei Lance Armstrong Krebs diagnostiziert und viele Fans wünschten ihm an der WM mit Transparenten gute Genesung.

Das Rennen gewann in diesem Jahr übrigens der bärenstarke Johann Museeuw.

Udo Bölts auf Rang 39 war der bestplatzierteste deutsche Fahrer.

Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Eintrittskarte
Eintrittskarte


1998 - Valkenburg (NL)

Am Cauberg in Valkenburg harrten wir den ganzen Tag aus und waren Zeuge eines spannenden Rennens.

Zwischendurch mal kurz eine "verwarmte Terasse" zum Essen und Trinken aufgesucht - Frinkandeln und ein"Bastel-Burger", dazu ein Amstel - mehr gab es nicht.

 

Oscar Camenzind aus der Schweiz hatte an diesem Tag die besten Beine und gewann das Rennen.

Auf Rang 10 kam der beste deutsche Profi ins Ziel - Udo Bölts.

Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Fahne der WM (ausgestellt im Museo del ciclisismo - Madonna del Ghisallo)
Aufkleber
Aufkleber
Anstecknadel
Anstecknadel


2007 - Stuttgart

Zum zweiten Mal nach 1991, waren die Schwaben Ausrichter der Rad-WM.

 

Bei den Herren wurde Paolo Bettini (zum zweiten mal in Folge) der Weltmeister, Stefan Schumacher auf dem 3. Platz fuhr ein Top-Ergebnis für den BDR ein.

Hanka Kupfernagel wurde Weltmeisterin im Einzelzeitfahren der Damen.

Offizielles Plakat
Offizielles Plakat
Aufkleber
Aufkleber


2020

Im Berliner Velodrom fanden 2020 die Bahnrad-Weltmeisterschaften statt.

Neben zahlreichen Medaillen (auch etliche goldene) der deutschen Rennfahrer (vor allem der Damen), gab es auch ein schönes Maskottchen.