Kosten - und ihre Folgen

 

Veranstaltungen in der Öffentlichkeit - besonders Veranstaltungen, die öffentliche Straßen nutzen, bedürfen einer besonderen Absicherung.

Dies dient dem Schutz der anwesenden Zuschauer, den anderen Verkehrsteilnehmern und natürlich auch den teilnehmenden Sportlern selbst.

Radsport - und da natürlich ganz besonders der Straßenradsport - ist da in erhöhtem Maße von betroffen.

 

Durch viele freiwillige Helfer (Feuerwehr, Rotes Kreuz, Malteser, Johanniter, THW etc.) wird bei vielen Radrennen eine sichere Streckenabsicherung gewährleistet.

Besonders hervorzuheben ist hier aber die Polizei, die mit ihren Funkstreifen und besonders der Motorradstaffel eine freie Radstrecke garantieren.

Ohne sie alle, wäre kein Radrennen durchzuführen und wir hätten als Zuschauer nichts zu sehen.

 

Was mich aber stört, ist die Tatsache, daß sich Bund und Länder von den Radrennenveranstaltern ihre Kosten für die Polizeieinsätze erstatten lassen. Zumindest teilweise.

Sicherlich sind solche Einsätze aufwendig und führen zu höheren Einsatzstunden.

Diese Einsätze beschränken sich aber in der Regel auf eine überschaubare Menge an Einsatzkräften und sind vor allem auch gewaltfrei.

Wenn zB. am 01.Mai alljährlich bis zu eine Million Zuschauer am Straßenrand stehen und den Fahrern beim Traditionsrennen

"Eschborn-Frankfurt" (ehem. Rund um den Henninger Turm) friedlich zujubeln, und nebenbei auch die Polizei freundlich begrüßen, sollte es auch für diese eine gewisse Ehre sein, hier mitwirken zu dürfen und sich als Freund und Helfer präsentieren zu können.

Die Veranstalter verlangen von den Zuschauern übrigens keine Gebühr oder Eintritt.

 

Im Gegensatz dazu werden jedes Wochenende viele Hundertschaften der Polizei zu Bundesliga-Spielen entsandt, um auf Staatskosten die Zuschauer außerhalb der Stadien, sowie öffentliche Einrichtungen wie Bahnhöfe und Züge vor gewaltbereiten "Fußball-Fans" zu beschützen.

An einem Bundesliga-Wochenende werden etwa im Schnitt 400 - 500.000 Zuschauer gezählt - die den Stadionbetreibern auch noch reichlich Einnahmen durch Eintrittsgelder bescheren.

Die armen Polizisten, die hier ihren Dienst verrichten müssen, werden nicht selten, wenn auch nur von einer kleinen, aber oft auch sehr gewaltbereiten Menge empfangen und haben verständlicherweise nicht viel Spaß an solchen Einsätzen.

Jedoch werden die enstehenden Kosten nicht auf die Veranstalter umgelegt.

Diese trägt der Staat.

Das soll nicht heißen, daß generell alle Fußball-Fans in die gleiche Kerbe hauen.

Glücklicherweise ist das Gros der Fans tatsächlich nur an friedlichen, schönen und sportlichen Spielen interessiert.

Aber beim Fußball gibt es traurigerweise eine Menge an "einfach strukturierten" (und leider auch gewaltbereiten) "Zuschauern".

 

Da stellt sich doch schon mal die Frage, welche Sportart eher im Volksinteresse steht ?!?

 

 

Für viele Veranstalter von hochklassigen Radsportveranstaltungen sind diese Kosten einfach zu hoch.

Somit können sie eine solche Veranstaltung nicht mehr stemmen und sie fällt aus dem Radsportkalender.

Schade eigentlich, daß friedliche Sportfans nicht die gleichen Privilegien genießen können, wie Zuschauer von Sportarten, die von zum Teil äußerst gewaltbereiten Fans besucht werden.