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Schöne Wege

Endlich war Sommer angesagt.

Kein Regen und kein April-Wetter mehr.

Prompt konnten auch einige nicht an diesem schönen Tag aufs Rad, weil irgend etwas anderes anstand und so waren wir nur zu viert am Start.

Silke, Bernd die Maschine, unser Wiederholungs-Gast Peter und ich ließen sich an diesem Tag durch nichts abbringen und standen pünktlich zur Abfahrt bereit.

Fast schon selbstverstöndlich ging es auch diesesmal zunächst das Solmsbachtal hinauf.

"Wie so oft" - war der Gedanke bei einigen.

Aber ich versprach den dreien eine Strecke, die sie so vermutlich noch nicht gefahren waren und die nebenbei auch viele Kilometer abseits der normalen Straßen bereithalten würde.

Ungläubige Blicke trafen mich. Aber sie würden schon sehen, dachte ich mir.

So fuhren wir dann ab Niederquembach den Schöffengrung hoch bis Oberquembach und weiter auf die Höhe zum Sendemast.

Hinab nach Niederwetz hellten sich die Gesichter für einen Augenblick auf, bis sie nach der Abzweigung in Richtung Reiskirchen kurz nach dem Ortsausgang den Anstieg sahen.

Doch diesen mussten wir nur teilweise erklimmen, da ab nun die versprochenen schönen Wege begannen.

Es ging rechts ab auf einen Radweg, der nur sanft ansteigend auf die Höhe oberhalb aller angrenzenden Orte führte und uns dort einen traumhaften Ausblick über weite Teile der Heimat bot.

Dann ging es lange bergab bis nach Volpertshausen und weiter über die Straße nach Vollnkirchen.

Im Ort bogen wir links ab und kamen auf den Radweg, der uns talabwärts bis nach Rechtenbach cruisen ließ.

Das war Rennradfahren mit Wohlfühlfaktor.

Wieder fuhren wir abseits der Straße bis in die Handkäs-Metropole Hochelheim und im Ort am Seniorenheim vorbei ins Feld.
Bis nach Langgöns lief es nahezu autofrei und ab dem dortigen Ortsausgang ging es auf dem Radweg leicht ansteigend bis nach Holzheim.

Das war nun war schon der Rand der Wetterau.

Kurz konnten wir auch mal wieder bergab fahren.

Durch Gambach pedalierten wir dann an der Bahnstrecke der Butzbach-Licher Eisenbahnfreunde bis nach Butzbach.

Bei einigen Mitfahrern machte sich nun schon die Angst breit, die weitere Strecke in Richtung Heimat, könnte über den Magnetberg nach Hausen und weiter hinauf nach Espa verlaufen.

Doch diese Angst konnte ich den Mitfahrern nehmen.

Vielmehr hatte ich die landschaftlich viel reizvollere Passage über Niederweisel und Münster, hinauf zum Schullandheim Hubertus und weiter nach Bodenrod im Sinn.

Nach anfänglichem Murren ob der genauso bergigen Alternative, verstummte dies bald aufgrund der Luftknappheit beim bergauffahren.

Ab Bodenrod, wo es ja nur noch bergab ging, waren aber auch die größten Zweifler wieder frohgemut.

Da wir es uns verdient hatten und weil wir es auch konnten, legten wir erstmals in der Geschichte des Rennradtreffs eine kurze Kaffeepause in Brandoberndorf an der Tankstelle ein.

Silke wußte von den Leckereien, die hier angeboten wurden und lud uns zu Kaffee und Stückchen ein.

Wenn es auch bis nach Hause nun nicht mehr weit war, kam uns dieser Stopp sehr gelegen.

Die leeren Speicher wurden wieder gefüllt und ab nun ging es die letzten Kilometer durchs Solmsbachtal hinab in flotter Fahrt.

Nach 77km mit 800Hm war auch diese Reise, auf versprochenen und tasächlich gefahrenen schönen Wegen in einer noch nie dagewesenen Kombination,  Geschichte.     (Stephan)