Nach einer fast noch hochsommerlichen Tour mit annähernd 30° Grad am letzten Samstag, zeigte das Thermometer heute nur noch 15° Grad an.
Selbst das langärmelige Trikot hatte heute Mühe, uns vor der gefühlten „Kälte“ zu schützen.
Als Vorteil sollte sich die Streckenauswahl erweisen, die Michael schon im Vorfeld in der Whatsapp-Gruppe als Vorschlag veröffentlicht hatte.
Viele Höhenmeter enthielt die Runde, was der Erwärmung unserer Körper sicher zuträglich sein sollte, was aber vielleicht auch dazu führte, dass die Teilnehmerzahl diesmal (vorerst) auf zwei schrumpfte.
So machten sich nur Silke und Michael auf den Weg, ohne am gewohnten Startpunkt vorbeizufahren, da sich sonst Niemand zur Mitfahrt gemeldet hatte.
Ein Fehler, wie sich später noch herausstellen sollte.
Wie schon so oft, durcheilten wir in flotter Fahrt das Solmstal bis Brandoberndorf und nahmen dann den langen Anstieg in Richtung Grävenwiesbach in Angriff.
Am Ende des Anstieg geht es noch einmal sehr steil bergauf, was für Silke immer wieder überraschend ist und ihr eine kleine Qual bereitet. Auch die Bemerkung von Michael, dass die dort stehenden Windräder eine gewisse „Sogwirkung“ entfalten, mochte Silke nicht überzeugen.
Die rauschende Abfahrt nach Grävenwiesbach hatte unsere leidlich erwärmten Körper schnell wieder ausgekühlt, so dass wir zügig weiter in Richtung Möhnstadt und Heinzenberg radelten.
Kurz hinter dem ehemaligen Bahnhof von Heinzenberg schoss plötzlich ein weiterer Radler von rechts an unsere Seite, was Silke einen gehörigen Schrecken einjagte.
Es handelte sich um Gruppenmitglied Bernd, dem es in einer unbeschreiblichen Aufholjagd noch gelungen war, zu uns zu stossen. Zu Dritt schossen wir hinter Heinzenberg hinab ins Weiltal um sogleich den nächsten Anstieg in Richtung Aumenau in Angriff zu nehmen.
Am höchsten Punkt angekommen folgt eine der herrlichsten Abfahrten unserer Gegend, die ihren Endpunkt in Aumenau an der Lahn hat. Jetzt mussten natürlich unsere Körper wiederum aufgewärmt werden und so ging es nochmals bergauf in Richtung Seelbach (insgeheim freute sich Michael schon auf des erreichen der „magischen“ Zahl!).
Eine weitere herrliche Abfahrt endete in Gräveneck, wo wir auf den Lahnradweg einbogen.
Von einer ganz besondere Stimmung wird man auf diesem Abschnitt bis Weilburg erfasst.
Die Nähe zum Wasser, eine große Stille und die Unberührtheit der Natur, üben eine geradezu meditative Wirkung aus.
Nach diesem Genuss hieß es, nochmals die kleinen Gänge einzulegen, für den nächsten Anstieg über Drommershausen nach Hirschhausen. Denn, wir wollten ja nicht auskühlen!
Über die frisch geteerte Strasse war die Abfahrt nach Philippstein nochmals ein kleiner Genuss und beim letzten Anstieg nach Braunfels knackten wir dann tatsächlich die „magische“ Zahl: 1000 Höhenmeter.
Fazit: Ziel erreicht! Und wie immer das Wichtigste: dreieinhalb Stunden schönster Radsport bei 75 zurückgelegten Kilometern, gemeinsam mit lieben Menschen. (Michael)