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Duetto per due Biciclette

 

Da Silke und Michael auch der klassischen Musik zugetan sind, bot es sich an, den Titel der heutigen Tour in italienischer Sprache zu verfassen, da dies die allgemein übliche Sprache in dieser Musikgattung ist.

Zu zweit waren wir also heute unterwegs und wie es sich für ein ordentliches Duett gehört, war harmonisches Zusammenspiel, möglichst gleicher Takt und aneinander angepasstes Tempo gefragt.

Schon bei der Festlegung der Strecke befanden sich die Beiden schnell im Einklang.

„Moderato“ begann unsere Fahrt zunächst in Richtung Philppstein und weiter zu den Steinbrüchen, wo wir in Richtung Ernsthausen abbogen um ins Weiltal zu gelangen.

„Largo“ bezwangen wir die erste starke Steigung, bevor es „Presto“ den sogenannten Hühnerberg hinab ging.

„Andante con moto“ war im Weiltal angesagt, das wir bis Rod an der Weil durchfuhren.

Im „molto Adagio“ konnten wir sogar bergan die schöne Landschaft zwischen Hasselbach, Haintchen und Wolfenhausen, bei heute unglaublich blauem Himmel, geniessen.

Ein dringendes Bedürfnis und die Überlegung wo es an der Strassenkreuzung oberhalb von Laubuseschbach weitergehen sollte, führte zu einer längeren „Fermate“.

Die wundervolle Abfahrt nach Aumenau wählten wir aus, die uns förmlich in einen „Allegro con spirito“-Rausch versetzte.

„Andante ma non tanto“ war auf dem Lahnradweg angesagt, den wir in angemessenem Tempo befuhren, da sich heute auch schon recht viele Radtouristen dort tummelten.

Weilburg war das nächste Ziel und weil wir noch Lust auf ein paar Höhenmeter hatten (wirklich „Wir“!), wählten wir noch den Anstieg über Drommershausen und Hirschhausen, wo wir uns zum ersten Mal ein wenig verloren.

Da hatte Michael wohl die Tempoangabe „Andante“ mit „Allegro“ verwechselt.

Schnell fand man sich aber wieder zusammen und im „Uni Sono“ ging es weiter durch den Ort Hirschhausen.

„Prestissimo“ hieß es dann auf der Abfahrt nach Philppstein, die durch ein recht abruptes „Ritardando“ in der Ortsmitte beendet wurde. Am Ortseingang von Braunfels folgte dann die „Coda“ mit einem letzten Anstieg durch St. Georgen und dem Finale zu unserem Startpunkt im Feriengebiet.

Das harmonische Duett bescherte uns heute genussvolle dreinhalb Stunden Radsport bei 77 zurückgelegten Strecken- und 885 erklommenen Höhenmetern.

 

Brava et da capo!     (Michael)