Ein herrlicher Samstagmorgen - nicht zu heiß und nicht zu kalt, trocken, kaum Wind - was will man mehr.
Und tatsächlich fand sich ein illustres Männer-Sextett zu einer feinen Tour zusammen.
Bernd die Maschine wollte weiter an seinem Formaufbau arbeiten, den Ralf schon weitestgehend abgeschlossen hat und endlich wieder ins Fahrerfeld zurück kam.
Michael ist sowieso das ganze Jahr fit, sowie auch Paul.
Klaus ist auch immer stark unterwegs - so stark, dass sein Material immer ein wenig Pflege mehr braucht.
Der sechste Fahrer im Bunde war dann ich.
Nachdem Klaus seine Maschine fahrbereit montirt hatte, die nach dem letzten Einsatz noch auseinander war, ging es um Punkt 10:06 Uhr los.
Ganze 17,5m kamen wir, ehe die Kette von Klaus´ Schaltung zum ersten mal den Weg ins Seitenaus nahm.
Es sah für die vorausgefahrenen so aus, als sei sie sogar in den Straßengraben geflogen, weil Klaus dort so aufgeregt rumtanzte, aber er wollte sich nur im Gras die dreckigen Fingern säubern, die nach der Kettenrettung, deren schmierige Farbe angenommen hatten.
Der Neustart erfolgte dann sogleich und wir fuhren über Burgsolms, am Scholeck vorbei nach Leun und weiter nach Stockhausen und Biskirchen.
Auf diesem Stück legten wir eine kurze Technik-Übung ein: Windschattenfahren ............
Es lief schon ganz gut ;-)
Am Neuselters-Sprudel vorbei, ging es in Richtung Löhnberg.
Hier mussten wir wieder kurz auf Klaus warten, der leider wieder ein Problem mit seiner Schaltung hatte und kurz danach auch wieder den Heimweg antreten wollte.
Denn sein Schaltwerk hatte nun den Charakter verloren und wollte seiner angedachten Arbeit nicht mehr richtig nachgehen.
Nur noch äußerst widerwillig, nahm es seine Schaltbefehle entgegen.
Klaus wollte deshalb lieber frühzeitig umkehren, um nicht das totale Versagen seiner Schaltung zu riskieren, was dann vielleicht wieder mal bedeuten könnte, am Ende noch zu Fuß zum Auto zurück zu kehren und so trennten sich hier nun unsere Wege.
Wie ich im Nachgang erfahren habe, hat das Kettenwerfinstrument eines japanischen Angelrollenhersteller alsbald komplett seinen Geist aufgegeben, was Klaus letztendlich doch noch dazu zwang, ein paar Kilometer weit sein Rad zu schieben :-(
Glücklicherweise lief bei uns alles perfekt weiter und wir radelten nun etwas bergan nach Barig-Selbenhausen, wo es nun etwas steiler wurde - hinauf nach Reichenborn, weiter nach Rückershausen und Mengerskirchen.
Vorbei am Knoten ging es weiter wellig bis nach Arborn und nach Odersberg.
Hier erreichten wir den höchsten Punkt unserer Tour.
Doch auf dieser Höhe kreisten auch schon die Geier, die scheinbar schon auf das zusammenbrechen eines Fahrers warteten, um sich an ihm zu nähren.
Aber trotz einsetzender Schwäche bei unserem Rekonvaleszenten, kamen die Geier nicht in seinen Genuß, denn er schaffte auch diese letzte harte Steigung mit Team-Unterstützung bravourös.
Von nun an ging´s bergab - könnte man sagen.
Tatsächlich aber führte nur die Strecke leicht nach unten.
Der Ulmtalradweg war nun der Lohn für unsere bisherige Mühe und ließ die Stimmung wieder steil nach oben gehen.
Über Biskirchen und Stockhausen, kamen wir nun auf den Radweg, der uns über Tiefenbach, Lahnbahnhof, zum Burgsolmser Bahnhof führte.
Von hier war es nur noch ein Katzensprung zum wohlverdienten Kaffee und Kuchen, den Ralf aus Freude über den gelungenen Wiedereinstieg ausgab.
Abschließend kann man sagen, das heute NUR das Material seinen Charakter verloren hatte - die Fahrer waren flott unterwegs und zufrieden im Ziel.
Zu guter Letzt standen 66km mit etwa 700Hm zu Buche. (Stephan)