Zum dritten Mal in diesem Jahr fanden sich nur Silke und Michael zum gemeinsamen Samstags-Radeln zusammen. Aus diesem Grunde starteten die Beiden an der Wintersburg in Braunfels und ließen den sonstigen Treffpunkt „Oberndorfer Hütte“ quasi links liegen.Silkes Streckenplanung sah vor, ohne grosse Umwege ins Weiltal zu gelangen und dieses in südlicher Richtung bis Rod an der Weil zu befahren. Ab dort sollte es in nördlicher Richtung zurück gehen. „Da kommen ja heute einige Kilometer zusammen“ dachte sich Michael im Stillen, ob das Silke auch so klar war?…….
Zügig ging es über Philppstein und am Steinbruch vorbei über den ersten Stich auf die flotte Abfahrt nach Ernsthausen. Und schon waren wir im schönen Weiltal angekommen. Hier folgte erst einmal ruhiges Pedalieren. Die Sonne ließ sich heute leider nicht blicken. Ein recht grauer aber windstiller Tag, der eine etwas melancholische Stimmung erzeugte. Einen schönen, erhellenden Kontrast dazu bot allerdings die herbstliche Belaubung vieler Bäume mit ihren leuchtend, goldenen Blättern. Die ruhige Fahrt veranlasste uns, über die Örtlichkeit der geplanten Weihnachtsfeier nachzudenken. Nach intensivem Austausch stand am Ende das Forsthaus Tiergarten fest, in dem wir im letzten Jahr schon gute Erfahrungen gemacht hatten.
Aus unserer kleinen Trance erwachten wir dann beim ersten langen Anstieg ab Rod an der Weil. Dieser führte uns über Hasselbach, Haintchen und Wolfenhausen auf die Anhöhe über Laubuseschbach, wo wir uns für die herrliche Abfahrt, hinunter nach Aumenau ins Lahntal entschieden. Hier wurde uns ein wenig kühl und Silke war froh, doch schon ihre langen Beinkleider angelegt zu haben. Um wieder warm zu werden zogen wir das Tempo ein wenig an. Obwohl schon oft durchfahren, ist dieser Abschnitt des Lahntalradweges immer wieder ein besonderes, fast schon episches Erlebnis. Das Farbenspiel der herbstlich belaubten Bäume spiegelte sich in der glatten Wasseroberfläche der Lahn und tat sein Übriges dazu. Wirklich ein Rausch für die Sinne!
In Weilburg verliessen wir diese phantastische Welt und fuhren unspektakulär über den R7 zurück. Ab Lahnbahnhof nahmen wir die Landstrasse Richtung Solms und bogen dann beim Hundetrainingsplatz auf den Wirtschaftsweg Richtung Wintersburg ein, der uns mit seinem letzten, steilen Anstieg nochmals ordentlich in Wallung brachte. Der Lohn für die Strapazen war ein frisch gebrühter Filterkaffe und der Genuss des gedeckten Apfelkuchens, der noch von Michaels Geburtstag am Vortag übrig war.
Das hatten wir uns auch redlich verdient, denn auf dem Messinstrument standen folgende Daten:
78,5 zurückgelegte Kilometer bei einer Fahrzeit von ca. dreieinhalb Stunden. Zudem erklommen wir 810 Höhenmeter. (Michael)