Ein Highlight der Sammlung ist dieses Rad von CLAUS LAUER
Der Altenkirchener (Westerwald) Rahmenbauer gehörte zu den wahren Könnern deutscher Rahmenbaukunst.
Als langjähriger Mechaniker verschiedener deutscher Radnationalmannschaften, sammelte er viel Erfahrung über die Bedürfnisse eines Radrennfahrers.
Diese flossen dann in seine Kreationen ein, die er seit den sechzigern bis Anfang der 2000er erschuf.
Die ersten Jahre noch in Duisburg - dann in Altenkirchen im Westerwald.
Meistens arbeitete er mit italienischen Columbus-Rohren.
Aus ihnen fertigte er leichte - aber trotzdem auch steife Rennrahmen.
Claus Lauer wusste was die Fahrer wollten. Zahlreiche Profis bekamen ihre Rahmen von ihm, mussten sie aber aufgrund ihrer Sponsorenverträgen mit den Logos des Teamrad-Lieferanten versehen.
Die Lackierung der fertigen Rahmen wurde in der Regel auch im Hause Lauer aufgebracht.
Bei diesem silbernen Rahmen aus Columbus TSX-Rohr, ist eine in das Oberrohr eingedrückte Führungsmulde für den hinteren Bremszug ein besonderer Hinkucker.
Damals eine Innovation von Columbus.
Ob das Rad mit seiner Campagnolo Jubiläumsgruppe von 1983 schon so im Westerwald bestückt, oder der Rahmen erst später komplettiert wurde, ist nicht mehr nach zu vollziehen.
Auf jeden Fall passt die edle Gruppe zum 50. Jubiläum der Firma Campagnolo, wie die Faust auf´s Auge zum schicken Westerwälder.
Die meisten, dieser limitiert ausgegebenen Gruppen, fristen in der Regel seit 1983 ihr Dasein in den alten Sammlerschatullen.
Die Jubiläumsgruppe an diesem Lauer-Rad darf aber das machen, wofür sie einst gebaut wurde:
Gut aussehen und klasse funktionieren - und das sogar an der frischen Luft.
Lediglich die Naben sind nicht aus der Jubiläumsserie - aber doch Campagnolo Record um deren Achsen sich Mavic GP4 Felgen drehen.
Die Lenker-Vorbau Kombination von Cinelli wurde nachgerüstet und von mir mit weißem Leder umnäht.
Naja - und ein etwas jüngerer Rolls-Sattel (von 1987), der aber aufgrund seiner goldenen Applikationen so gut zu diesem Rad passt, fand dann auch noch den Weg auf die Campa-Stütze.
Bei der Td3 2016 (Tour des trois - eine Rundfahrt durch 3 Länder - Schweiz, Frankreich und Deutschland), bekam das edle Stück Ende Juni 2016 seine Feuertaufe im Kreise vieler anderer Klassiker.