Auch die Niederlande haben ihre Eroica.
Welcher Ort könnte sich dazu besser eigen als Valkenburg in der Region Limburg.
In Valkenburg geht nicht nur seit vielen Jahren das schwere Profirennen "Amstel-Gold-Race" zu Ende (und der örtliche Cauberg wird während des Rennens mehrere Male überfahren), sondern Valkenburg ist auch der Ort, der seit 1927 (erste getrennte Profi- und Amateur Weltmeisterschaften) der Weltmeisterschaft schon 5x (Rekord) als Austragungsort gedient hat.
Im Gegensatz zu den restlichen Niederlanden, sind hier tatsächlich kurze, aber sehr steile und harte Anstigen zu bewältigen.
Deshalb wird auch hier die Eroica ausgerichtet.
Link zur Eroica - die offizielle Seite der Eroica
Auch einige meiner Räder haben mit mir schon teilgenommen.
In chronologischer Reihenfolge (die aktuellste Veranstaltung direkt im Anschluß) geht es immer in den Jahren zurück.
Nachdem ich trotz Meldung im Jahre 2023 aufgrund des Trainingsrückstandes infolge einer Krankheit nicht teilnehmen konnte, war dies nun meine zweite Teilnahme in Valkenburg.
Gemeldet hatte ich für den Friday Ride am Vorabend und die 100km Runde am Samstag.
Das Wetter am Freitagabend war tatsächlich besser als vorhergesagt und so gingen gegen 19:00 Uhr rund 100 Fahrer auf die Strecke.
Diese führte uns zunächst im Zickzack-Kurs durch die Parks von Valkenburg, um dann aus der Stadt in die Umgebung zu führen.
War es bisher sehr gemütlich, wurde es nun tatsächlich sportlich, denn wir wurden über zwei bekannte Anstiege des Amstel Gold Races geführt.
Der Geulhemmerberg und der Bemelerberg zogen das Fahrerfeld in die Länge.
Doch nach diesen schweisstreibeneden Anstiegen stand den Teilnehmern auch ein Überraschungshalt bevor.
Auf einer Obstplantage waren wir eingeladen die eigenen frisch hergestellten Obstsäfte zu verköstigen - lecker :-)
Nach dieser willkommenen Rast ging es locker zurück nach Valkenburg, wo wir kurz vor 21 Uhr wieder eintrafen.
20km waren ein feiner Einstand ins Eroica-Wochenende.
Leider war dann am Samstagmorgen das Wetter nicht mehr unser Freund - es regnete in Strömen, weshalb ich mich entgegen meiner ursprünglichen Meldung (100km) nur für die 65km Runde entschied.
So startete ich auch mit Regenjacke, die ich vor der ersten Verpflegungsstelle an einer Brauerei auch nicht mehr auszog.
Hier gab es neben leckerem Essen natürlich ein noch leckereres Bier :-)
Ohne Regenjacke ging es nun wieder auf die Strecke, die ab nun aber die bekannte Limburger Welligkeit parat hielt, die auch wiederum für reichlich Feuchtigkeit unterm Wolltrikot sorgte.
Neben den (zunächst noch moderaten) Anstiegen waren die vielen Schotterstrecken dafür verantwortlich, dass man hier nicht von einem flotten Fortkommen sprechen konnte.
Der Untergrund und die Topografie zogen in Verbindung mit der feuchten Witterung so langsam die Kräfte aus den Knochen.
Nun kam ein "Hügel", wie auch der Kruisberg (eine echte "Wand" mit bis zu 16% - auch bekannt vom Amstel Gold Race), nach dem anderen.
Diese ließen mich echt die komplette Bandbreite meiner 18 Gänge ausnutzen und wahre Querfeldeinstrecken testeten die eigene Fahrtechnik.
Man musste sich ganz schön anstrengen, weshalb auch die zweite Verpflegung in einem Art Schlosspark wie gerufen kam.
Hier gab es neben einer kräftigen Gemüsesuppe auch einen stärkenden Kaffee.
Die restlichen gut 20km liefen zwar auch nicht von alleine, zumal ich auf den letzten 15km auch noch mal wegen starkem Regen die Regenjacke anziehen musste, aber das Ziel war ja in Sicht.
In Valkenburg angekommen, ging es noch mal eckig durch die Stadt, ehe der Zielbogen erreicht war, unter dem ich dann auch die Medaille umgehängt bekam.
Da ich zwischendurch mal einen Richtungspfeil übersehen hatte, war ich etwa 7km zuviel gefahren, was am Ende 72km auf dem 1983er Huret Multitrobic Tacho bedeutete.
Als versöhnlichen Abschluß gab es nach dieser matschigen Tour noch leckere Frites.
Für 2021 habe mich erstmals auch zur Eroica Limburg angemeldet.
Diese Veranstaltung wird in Valkenburg in der niederländischen Provinz Limburg gestaret.
In und um Valkenburg wurden bereits 5x die Radweltmeisterschaften ausgerichtet - bestimmt auch ein Zeichen, dass man hier mit anspruchsvollen Strecken rechnen muss.
Auch der Kassiker Amstel Gold Race führt durch diese Gegend und endet seit vielen Jahren in Valkenburg.
Ursprüglich sollte sie in diesem Jahr schon Ende Juni stattfinden, wurde aber aufgrund von Corona in den September verschoben.
Am Vorabend der Eroica in Valkenburg angekommen. wollte ich eigentlich schon am TI Raleigh Reunion Ride mit vielen ehemaligen Profis teilnehmen, aber zahlreiche Staus auf der Hinfahrt machten mir einen Strich durch die Rechnung.
So "mussten" Joop Zoetemelk, Klaus-Peter Thaler, Bernard Hinault, Jan Jansen und viele andere die Strecke ohne mich unter die Räder nehmen :-)
Aber auch so war auf dem Festival-Gelände sehr viel los und noch mehr zu sehen.
Wenigstens sah ich die Helden noch nach ihrer Tour ankommen.
Am Samstag Morgen gegen kurz nach halb 9 machte ich mich auf die 125km Strecke - die sogenannte Limburg Runde.
Kurz nach dem Start ging es unter Tage durch die Grotten von Valkenburg.
Direkt danach ging es den berühmten Cauberg hinauf.
Wie "befürchtet" ist hier eine harte Strecke ausgeschildert worden.
Zumal die ausgeschriebenen 125km tatsächlich auch noch 138km waren.
Gefühlt die Hälfte der Strecke ging über Schotter und unwegsames Geläuf - fast schon mit einem Querfeldeinrennen vergleichbar.
3 platte Schläuche waren das Resultat der spitzen Steine und dann gab nach dem ersten Aufpumpen auch noch meine Pumpe ihren Geist auf.
So war ich dann auf die Unterstützung von anderen angewiesen.
Aber Radfahrer helfen sich untereinander.
Von einem Holländer bekam ich beim zweiten Plattfuss eine Pumpe geliehen und beim 3. Schleicher half mir ein Franzose mit einer
CO²-Kartusche aus.
Vielen Dank dafür :-)
(Bei dem Franzosen konnte ich mich im Ziel wenigstens mit einem Bier revanchieren.)
Zum Glück gab es unterwegs einige Raststationen, die einem wieder etwas Kraft gaben.
Besonders die vorletzte Verpflegung hatte große Klasse - es gab Bier und kräftiges Essen :-)
Leider hatte ich zu guter Letzt auch wieder ein paar Extra-Kilometer auf der Uhr, da ich zweimal die Wegweiser übersehen hatte.
Aber trotzdem war es eine wunderschöne Strecke.
So kam ich dann am späten Nachmittag recht erschöpft wieder ins Ziel.
Eine harte Tour war geschafft.
Und die Zufriedenheit stellte sich schnell wieder ein.