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In die Sommerfrische

Die drückende Schwüle, die uns bei unserer letzten Steilstrecken- Tour fast den Atem raubte, wurde in der Nacht zu Samstag durch eine kräftige Brise aus Nordwest hinweggefegt und bescherte uns frische Atlantikluft bei angenehmen Temperaturen um die 23 Grad.

 

Am Start trafen sich heute Stephan, Bernd und Michael. Etwas unschlüssig über den Tourenverlauf fuhren wir einfach erst einmal los, wie so häufig durch das schöne Solmsbachtal.

 

Kreislaufprobleme zwangen Stephan nach kurzer Fahrt in Neukirchen zur Umkehr, so dass Bernd und ich wieder als Duo unterwegs waren. „Fahren wir erstmal den „Anstieg“ in Richtung Schwalbach“ ließ Bernd verlauten, was mich etwas wunderte, da wir uns ja am letzten Samstag schon ordentlich gequält hatten, oder hatte Bernd etwa Blut geleckt?…..

 

Mir soll es recht sein, dachte ich und schon gaben wir Beide ordentlich Druck auf die Pedale. Im weiteren Verlauf ergab sich eine Tour, die man auch mit „Kreuz und Quer durch Wald und Flur“ hätte betiteln können. Der erste schöne Feldweg führte uns von Schwalbach hinab ins Wetzbachtal nach Niederwetz. Von dort, wiederum auf einem Wirtschaftsweg, nach Oberwetz. Ein Stück Landstrasse vorbei am Napoleonsstock bewältigten wir in sehr flottem Tempo, da Michaels Jagdinstinkt durch eine vorausfahrende E-Bikerin aktiviert wurde. Als wir sie eingeholt hatten, begrüßte man sich mit einem freundlichen „Guten Tag“.

 

Ein neuerlicher Anstieg drohte in Cleeberg. Allerdings erinnerten wir uns an einen schönen Feldweg im Cleebachtal, den uns Silke im Frühjahr gezeigt hatte. Wir fanden ihn auch und fuhren in angenehmer Steigung und herrlicher Landschaft gen Espa. Den Weg nennen wir ab jetzt „Silkes Pfad“, dachte ich. Nachdem wir den heftigen Anstieg im Ort Espa bewältigt hatten, zeigte der Höhenmesser schon 530 Meter an. Das hatten wir gar nicht vermutet und es löste in uns eine Art Höhenrausch aus. Angekommen in Brandoberndorf ging es sofort wieder nach oben, vorbei am Golfplatz Attighof. Cleeberg hatten wir jetzt fast noch einmal von der anderen Seit erreicht, bogen nun aber nach Weiperfelden ab. Von dort ging es wieder auf einem Wirtschaftsweg in rauschender Fahrt bergab nach Kröffelbach. Ab  Kraftsolms bot sich nochmals die Möglichkeit eines Anstiegs in Richtung Oberquenbach. Unser Höhenmeterkonto wuchs und wuchs….

 

„Wollen wir noch einen Schlenker über Altenkirchen machen?“ schlug Bernd vor. Ich traute meinen Ohren nicht, hatte es aber insgeheim gehofft. Also nahmen wir die kleine Schleife auch noch mit. Die magische 1000 Höhenmeter Grenze rückte in greifbare Nähe. Ein letzter, heftiger Anstieg auf der Weilburger Strasse zum Marktplatz in Braunfels kostete uns noch einmal jede Menge Körner. Der Höhenmesser zeigte zum Schluss 932 m an!

 

Die wunderschöne Tour bei herrlichstem Wetter legten wir in drei Stunden, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 22,7 kmh zurück.     (Michael)