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Tour ohne Bilder

Ein Fahrrad ist schon eine dolle Erfindung.

Man schwingt sich drauf und kann ganz ohne Motor, nur mit der eigenen Muskelkraft angetrieben, recht schnell große Entfernungen zurücklegen.

Wenn man dann sein Rad einer gewissen Pflege und Kontrolle unterzieht.

So sollte schon mal Luft auf den Reifen sein und alles was sich dreht und bewegt festgezogen, gangbar und gut geschmiert sein.

Bei Rennrädern neueren Datums kommt mittlerweile eine weitere Sache hinzu, der etwas Aufmerksamkeit geschenkt werden muss:

Die Akkus für die Schaltung sollten stets ausreichend geladen sein, da ansonsten die notwendigen Schalthandlungen während der Fahrt bergauf - bergab nicht ausgeführt werden können.

Wer das vergisst, kann das radeln vergessen. Zumindest an diesem Tag für den Zeitraum des Ladevorgangs.

Genau so erging es heute einer unserer Damen, die die erste Tour in diesem Jahr mit uns bestreiten wollte.

Da sie aber aufgrund des beschriebenen Malheurs nun doch nicht mitfahren konnte, haben wir von der heutigen Tour KEINE Bilder gemacht, damit wir es ihr nicht noch schwerer machen würden und sie sich am Ende noch in ihren eigenen Allerwertesten beisst ;-) , weil sie doch so eine herrliche Runde verpasst hatte.

Wir - das waren der leise Michael, Ralf und ich - trafen uns bei strahlendem Sonnenschein und etwas über 0°C gegen 13 Uhr an der Oberndorfer Hütte und beratschlagten ob der Streckenlänge und der zu fahrenden Route.

Michael hielt sich bescheiden zurück und überließ diese Arbeit Ralf und mir.

Ich hatte im Vorfeld von Teilen einer Runde berichtet, die ich am Tag zuvor gefahren war und gab damit Ralf die Idee für die heutige Strecke.

Somit bekam auch diesesmal Ralf den Titel des Fahrwarts und führte uns drei an.

Über die Gesamtschule, weiter zum Schwimmbad, ging es dann nach Oberbiel, die Fortuna hoch und über Berghausen wieder hinab ins Dilltal.

Ehringshausen war die nächste Ortschaft, die wir bei unserer Fahrt durch die sonnendurchfluteten Felder erreichten.

Kurz über den neuen Kreisel, die Hauptstraße entlang, konnten wir schon am Ortsausgang wieder die Straße verlassen und bogen auf den Radweg nach Kölschhausen ein.

In den schattigen Waldpassagen war dieser Weg aber mit äußerster Vorsicht zu genießen, da es hier noch große Eisflächen gab, die es mit unseren schmalen Reifchen zu überwinden galt.

Alles gut gegangen.

Vor Kolschhausen bogen wir rechts ab, um nach Breitenbach zu fahren.

Auch hier waren auf dem Radweg einige Eisplatten zu queren.

Im Ort ging es dann stetig ansteigend auf dem Radweg bis nach Bechlingen.

Dies war dann auch schon der zweite und letzte Hügel, den es auf dieser Tour zu überfahren galt.

Von nun an lief es wie Schnuff.

Im flotten Wechsel fuhren wir Windschatten bis nach Asslar.

Hier sollte auch unsere Einkehr sein.

Bei Kaffee und leckerem Kuchen in einem ehemaligen Autohaus, saßen wir hinter Glas im prallen Sonnenschein.

Es wurde uns warm ums Herz - und nicht nur da. So könnte es jetzt weiter gehen und schnell Frühling werden.

Wie schade, dass ..... nicht dabei war. Ihr hätte das auch soooooo gut gefallen :-(

Cést la vie. Auch wir mussten wieder los - die Heimat rief.

Am ehemaligen Poco wurden wir nach kurzer Fahrt schon wieder von der geschlossenen Bahnschranke gestoppt.

Während wir über den zeitlichen Verlust bedingt durch die automatisierten Bahnübergänge philosophierten, fiel Ralf auf, dass er sein Halstuch in der Bäckerei vergessen hatte, weshalb wir noch mal umdrehten und zurück fuhren.

Gesucht - gefunden - gefreut und weiter gings.

Diesesmal trafen wir auch eine geöffnete Schranke an, was uns sehr erfrteute.

Der weitere Rückweg durchs Dillfeld, entlang der Dill, durchs Bodenfeld bis an die Lahn war bei diesem traumhaften Sonnenschein ein wahrer Genuss und verging wie im Fluge.

Ralf verließ uns an den Kling-Werken. Michael und ich fuhren noch gemeinsam bis Burgsolms, ehe sich hier auch unsere Wege trennten.

Dieser Tag mit solch einer strahlenden Sonne, die vermutlich auch alle Linsen zum platzen gebracht hätte, wird als "Tour ohne Bilder"  in die Annalen eingehen.

47km mit 430 Hm und dem ersten getankten Vitamin D für dieses Jahr, waren das Ergebnis.     (Stephan)